Montag, 17. Oktober 2011

Schiedsrichterbewertungen - Kollegen unter sich.

Nach der 11. Bundesligarunde stehen die Herren in schwarz (oder mittlerweile auch hellblau, gelb und rot) im Mittelpunkt. Ausgangspunkt sind einige strittige Entscheidungen, die es in der vergangenen Runde gab. Und es wird wieder heftig diskutiert.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen die Trainer der "benachteiligten" Vereine Rapid, Sturm und Austria. Franco Foda etwa, spricht davon, dass dem Ausgleich der Mattersburger durch Naumoski gegen seine Grazer ein klares Foulspiel an seinen Tormann Silvije Cavlina vorausging. "Das dritte Tor war ein klares Foul am Torwart. Herr Grobelnik hat uns schon gegen Admira einen Elfmeter verweigert, ein Tor nicht anerkannt und damit wichtige Punkte gekostet", so der wütende deutsche Sturm-Trainer. Der "gefoulte" Cavlina sieht das ähnlich: "Die Nachspielzeit war zu lange. Der Schiedsrichter ist eine Frechheit."

Nächster Schauplatz: Ried. Bereits im letzten Duell zwischen der SV Ried und der Austria im Innviertel hieß der Schiedsrichter Dintar. Schon damals gab der Burgenländer einen Treffer durch Tadic nicht. Auch am vergangenen Samstag stand Dintar im Mittelpunkt. Schon in der ersten Halbzeit wurden zwei Tore der Austria aberkannt. In der zweiten Hälfte entschied er nach einer klaren Schwalbe vom Rieder Ivan Carril auf Elfmeter. Der sonst so ruhige Austria-Coach wurde auf die Tribüne verbannt, eine Erklärung dafür erhielt der Niederösterreicher nicht. Nach dem Spiel war Daxbacher immer noch nicht beruhigt, erklärte: "Der Elfmeter war ein Witz. Das war eine unglaublich schlechte Leistung des Schiedsrichters. Das frustriert! Wenn das mit demselben Referee schon zum zweiten Mal passiert, ist das noch ärgerlicher."

In Wien-Hütteldorf stand Schiedsrichter-Neuling Dominik Ouschan in der Kritik. Rapid-Trainer Schöttel nach dem Spiel: "Dieser Elfer wäre nicht zu geben gewesen. Das passt zu unserer Situation. Zuerst der Elfer bei der Admira, heute gegen Wr. Neustadt. Zur Zeit werden sehr leicht Elfer gegen uns gepfiffen."

Dass die österreichischen Schiedsrichter in der Vergangenheit immer wieder Gesprächsthema Nummer eins waren, zeigen einige Beispiele aus den letzten Jahren.

So erzielte etwa Michael Liendl in der vorigen Saison ein Tor für die Austria im Spiel gegen Mattersburg. Und das obwohl der Ball es nicht mal hinter die Linie geschafft hat. Ein etwas älteres Extrem-Beispiel ereignete sich vor zwei Jahren im Horr Stadion gegen Sturm Graz. Roland Linz erzielte aus klarer Abseits-Position ein Tor für die Austria.

Doch auch die Grazer konnten heuer schon von einer krassen Fehlentscheidung eines jungen Schiedsrichters profitieren. Ein Tor von Patrick Bürger wurde im Spiel gegen den SV Mattersburg nicht anerkannt.

Vor zwei Jahren wurde der SV Ried im Hanappi Stadion ein klarer Elfmeter verweigert. In der selben Saison erwischte es auch Sturm Graz im Hanappi Stadion - ein Tor von Thomas Krammer wurde aberkannt, obwohl sich dieser klar erkenntlich nicht mal ansatzweise im Abseits befunden hatte.

Im letzten Duell zwischen Innsbruck und Rapid rettete Hofmann auf der Linie und nahm die Hand zur Hilfe. Der Schiedsrichter verzichtete auf einen Elfmeter-Pfiff und eine rote Karte wegen Torraubs.

Eine besonders kuriose Entscheidung war der Elfmeter von Roland Kirchler im Jahr 2008 für Altch im Spiel gegen Rapid. Schiedsrichter Brugger gab das Tor, obwohl Rapid-Tormann Payer noch gar nicht bereit war.

Doch wie lassen sich diese spielentscheidenden Fehler vermeiden? Dass Schiedsrichter nicht frei von Fehlern sind ist natürlich klar.

Doch passieren solch gravierende Fehler auch in anderen Ländern derart häufig? Präsentieren sich auch Schiedsrichter aus dem Ausland regelmäßig äußerst überheblich und stehen nicht zu ihren Fehlern? Gibt es auch in anderen Ländern keinerlei Konsequenzen für Schiedsrichter, die einen Fehler machen? Werden auch im Ausland Schiedsrichter für Spiele eingeteilt, obwohl sie im letzten Duell das Spiel mit krassen Fehlpfiffen entschieden haben?

Wieso werden die Bewertungen der Schiedsrichterkommission und der Beobachter im "dunkeln" ausgeführt? Es erweckt den Verdacht, dass Schiedsrichter keine Konsequenzen fürchten müssen, da sie sich untereinander durch gute Benotungen schützen.

Für diese Fragen müssen Anworten gefunden werden. Und das flott!

Eine Anfrage an die Bundesliga bezüglich der Schiedsrichterbewertung und deren Geheimhaltung wurde bereits von uns gestellt. Wir sind schon sehr auf die Antwort gespannt und halten euch hier auf dem Laufenden!

Noch ein Linktipp: Ein Interview mit Jung-Schiri Manuel Schüttengruber führten die Herren von 90minuten.at.

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